am Mittwoch, den 11. November, um 16.30 im Pfarrgarten von St. Vinzenz
Liebe Familien,
Liebe Familien,
leider müssen wir die St. Martinsfeier heute absagen. Es haben sich nur zwei Familien angemeldet. Ich hoffe, dass Sie diese Info noch rechtzeitig erhalten und nicht umsonst kommen.
Es ist wirklich schade. Als kleinen Trost, der nicht wirklich einer ist, hier die Geschichte, die unsere Laterne heute erzählt hätte:
Die Laterne des Heiligen Martin erzählt …
Heute sind aber viele Kinder hier her gekommen. Alle haben Laternen dabei! Da fühle ich mich aber wohl. Denn ich bin auch eine Laterne. Aber ich bin nicht so schön neu wie ihr. Ich bin schon gaaaaaanz alt. Ich bin die Laterne von einem Mann, der vor langer Zeit gelebt hat. Er hieß Martin. Ich habe ihn viele Jahre begleitet. Wir haben zusammen eine Menge erlebt.
Martins Vater war Soldat. Wisst ihr, was das ist, ein Soldat? Als Martin 15 Jahre alt war, sollte er auch Soldat werden. Er wollte gar nicht. Aber er musste. Ich höre noch die Stimme seines Vaters: „Du wirst Soldat!“ Also wurde Martin Soldat, obwohl er nicht wollte. Er war viel unterwegs. Und ich war oft dabei, gerade wenn es dunkel wurde. Martin war ein besonderer Mensch. Immer freundlich. Und Leute, denen es nicht gut ging, taten ihm leid. Er hat oft anderen geholfen. Das fand ich gut.
Einmal waren wir im Winter mit dem Pferd unterwegs. Es war eiskalt und schon sehr dunkel. Der Wind pfiff zwischen den Häusern hindurch. In meinem Lichtschein sah Martin auf einmal einen Mann im Schnee sitzen. Ganz allein. Er hatte fast keine Kleider an. Der Mann rief: „Helft mir doch, mir ist so kalt!“ Viele Leute gingen einfach an ihm vorbei. Aber wir hielten neben dem Mann an. Martin hatte nichts, was er dem Mann geben konnte. Also zog er seinen Mantel aus. Mich hat er auf dem Boden abgestellt. Ich wusste gar nicht, was er vorhatte. Dann nahm er sein langes Schwert. Damit Schnitt er den Mantel in zwei Teile. Eine Hälfte gab er dem armen Mann auf dem Boden. Die Andere zog er selbst wieder über. Was glaubt ihr, hat der Mann sich gefreut! Er wollte Martin gar nicht gehen lassen. „Danke, danke, guter Mann!“ Hat er gerufen, immer wieder. Ich seh ihn noch vor mir, wie er gestrahlt hat. Die anderen Soldaten haben Martin ausgelacht.. „Du siehst ja komisch aus mit einem halben Mantel!“ Aber das war Martin egal. Er ist einfach auf sein Pferd gestiegen und weitergeritten. Diesen Abend werde ich nie vergessen.
Ich will euch noch eine andere Geschichte von Martin erzählen. Es war einige Zeit, nachdem Martin seinen Mantel mit dem armen Mann geteilt hatte. Mitten in der Nacht. Mein Licht war aus. Martin hat tief und fest geschlafen. Und stellt euch vor: Er hat geschnarcht! Das klang so: "Schnarch, schnarch."
Aber plötzlich wurde er ganz unruhig. Er hat sich hin und hergewälzt. Dann sah er ein ganz helles Licht. Nein, mein Licht war es nicht. Und stellt euch vor, was der Martin da gesehen hat! Er sah Jesus in der Gestalt des Bettlers. Und er hörte eine Stimme, die sagte: Ich war durstig, und du hast mir … ich hatte nichts zum Anziehen und du hast mir …Dann ist er aufgewacht. Er hat mein Licht angezündet, mitten in der Nacht! Dieses Erlebnis ließ Martin nicht mehr los. Er wollte sein Leben verändern. Von nun an wollte er kein Soldat mehr sein, sondern er wollte sich taufen lassen, ein Christ werden und ganz einfach leben. Ich sag euch: Von da an war alles anders. Wir waren auch nicht mehr so viel mit dem Pferd unterwegs.
Aber plötzlich wurde er ganz unruhig. Er hat sich hin und hergewälzt. Dann sah er ein ganz helles Licht. Nein, mein Licht war es nicht. Und stellt euch vor, was der Martin da gesehen hat! Er sah Jesus in der Gestalt des Bettlers. Und er hörte eine Stimme, die sagte: Ich war durstig, und du hast mir … ich hatte nichts zum Anziehen und du hast mir …Dann ist er aufgewacht. Er hat mein Licht angezündet, mitten in der Nacht! Dieses Erlebnis ließ Martin nicht mehr los. Er wollte sein Leben verändern. Von nun an wollte er kein Soldat mehr sein, sondern er wollte sich taufen lassen, ein Christ werden und ganz einfach leben. Ich sag euch: Von da an war alles anders. Wir waren auch nicht mehr so viel mit dem Pferd unterwegs.
Wir lebten draußen vor den Stadttoren. Manchmal kamen Menschen vorbei und schenkten uns etwas. Oder es kamen welche, die unsere Hilfe brauchten. Martin war für alle da und nannte sie seine Schwestern und Brüder. Und eines Tages wollten plötzlich die Leute in der Stadt Tours, dass Martin ihr Bischof wird. Das heißt, er sollte der Oberste für alle Christen in der Stadt sein. Glaubt ihr, Martin fand das gut? Nein, gar nicht. Martin hat gesagt: Nein, ich will das nicht! Aber die Leute haben ihn nicht in Ruhe gelassen. Also hat Martin sich versteckt. Und wisst ihr wo? Er hat mich mitgenommen. In einen Gänsestall. Er dachte: Hier drin sucht mich bestimmt keiner. Puh, ich sag euch, da drin hat es gestunken! Martin musste laut niesen, als wir da hineingekommen sind. Und wisst ihr, was dann passiert ist? Die Gänse haben angefangen zu schnattern. Und wie! Das war sooo laut! Das haben die Leute draußen gehört, die unbedingt wollten, dass Martin Bischof wird. Sie haben nachgeschaut, was im Gänsestall los ist. Und dann haben sie ihn natürlich gefunden. Jetzt konnte er sich nicht mehr wehren. Also wurde Martin der Bischof von Tours.
Liebe Grüße von Anna Kiefner, Verena Tretter und Bianca Nowak
Liebe Grüße von Anna Kiefner, Verena Tretter und Bianca Nowak