Geben und Nehmen. Mittwochsgedanken von Thomas Plate zu Joh 20-26

Wed, 27 May 2020 05:03:33 +0000 von Christian Bode

Auf der Arbeit. Schon nach fünf. Jetzt aber ab nach Hause.

Auf dem Weg zur Tür fällt mein Blick durch ein innenliegendes Fenster in den Besprechungsraum.
Ich schaue unbemerkt in das Gesicht einer Kollegin, und dieses Gesicht und ihre ganze Haltung zeigt:
Ich kann nicht mehr!

Ich. Ohne Nachdenken. Zurück ins Büro. Schublade auf, Kekspackung raus. Zurück zum Besprechungsraum.

Kurz klopfen. Tür einen Spalt öffnen. Kekspackung im hohen Bogen werfen und der Kollegin zeitgleich laut „Fang!“ zurufen. Tür zu. Weggehen.

Die Aahs und Oohs kann durch die geschlossene Tür und schon einige Schritte entfernt noch hören.
Geben ist seliger als Nehmen. Bekanntes Sprichwort.

Die Kekse hatte ich ein paar Tage vorher gekauft, weil die immer so lecker schmecken, aber noch nicht aufgefuttert.

Ebenfalls bekanntes Sprichwort: Woher nehmen und nicht stehlen.

In Joh 17,22 sagt Jesus, dass er alles, was Er vom Vaters empfangen hat, uns geben, an uns weitergeben will.

Ganz ehrlich, können wir diese Kraft, diese Möglichkeiten überhaupt fassen, begreifen einschätzen?
Ich fühle fast in den bekannten Film „Der Pate“ versetzt, wo eben jener zu einem seiner Familie sagt: 
Mach ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.

Gottes Kraft, Seine Gnade, Seine Liebe, Seine Möglichkeiten - für mich? Für uns?
Auch wenn es traumhaft oder wie im Hollywood- Film scheint, das ist Gottes Ziel in Seiner Heiligen Dreieinigkeit.

Wir sollen als Seine Kinder und Hausgenossen und Erben volle Teilhabe an Seinem Reich haben.
Wie das funktioniert? 

Die Nachbarin, die für die Seniorin mit einkauft in Corona Zeiten, das Klinikpersonal, das zur Zeit Übermenschliches leistet, die Künstler, die vor Pflegeeinrichtungen oder auf Straßen Open Air besser Open Balkon oder Open Fenster Vorstellungen und Konzertgeben, die Schülerin aus Duderstadt, die anfängt Masken zu nähen und ihre Mutter gleich mit einspannt, diese Aufzählung könnte man endlos fortsetzen und das auch ohne Coronakrise. 
 
Ich bin dankbar für dieses Geben und will lernen zu nehmen, damit ich (weiter-) geben kann. So bauen wir Gottes Reich hier und jetzt und heute. 
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